Indirektes Grillen folgt in der Beliebtheit dem direkten Grillen sogleich auf dem zweiten Platz – mit einer Selbstverständlichkeit, die wohl zunächst erst dann zu verstehen ist, wenn man es selbst ausprobiert hat. Wie sich aus der Bezeichnung schon völlig von selbst erklärt, kommt hierbei keine direkte Hitze zum Einsatz, da das Grillgut stattdessen indirekt erwärmt und durchgegart wird. In erster Linie profitiert hier das gegrillte Fleisch von all jener Hitze, die um es herum aufgebaut wird. Demzufolge ist es auch wichtig, einen Gasgrill mit der Möglichkeit zur Abdeckung zu verwenden. Andernfalls würde die Hitze ständig entweichen und das nagt in weiterer Folge auch an der Geschmacksqualität. Aber genau das macht diese Variante überhaupt erst so besonders flexibel. Es soll sogar Griller geben, die mit dieser Methode ganz außergewöhnliche Dinge grillen, wie beispielsweise Eis.
Wir erklären Dir im Detail, wie indirektes Grillen funktioniert
Indirektes Grillen kurz erklärt
Bei dieser Anwendung werden die Grillgüter seitlich der Hitzequelle aufgelegt. Es ist für ein Grillen dieser Variante unbedingt erforderlich, dass Du ein Gerät mit einem Deckel verwendest, wie wir bereits zuvor erwähnt haben. Nur anhand eines dadurch geschlossenen Systems wird die benötigte Hitzezirkulation der Luft erst möglich. Bis zu 400°C kann die Temperatur hierbei erreichen. Da die Wärme nur indirekt auf das Fleisch einwirkt, ist diese gegenüber dem direkten Grillen auch deutlich abgeschwächter. Bedeutet im Umkehrschluss natürlich auch, dass sich die Garzeit demzufolge deutlich verlängert.
Indirektes Grillen und seine Vorteile
- Sanfte Form der Zubereitung: Durch das indirekte Einwirken der Hitze wird das Grillgut besonders sanft und schonend gegart und zubereitet.
- Fleisch gart in Ruhe: Ein stetiges Wenden des Fleisches wie beim direkten Grillen entfällt. Das Steak muss selten bis gar nicht umgedreht werden. Das vereinfacht den Prozess der Zubereitung natürlich erheblich.
Nachteile bei dieser Grilltechnik
Der Nachteil besteht im Wesentlichen insbesondere in zwei Punkten. Zum einen kann nicht jeder beliebige Grill verwendet werden. Nur Geräte mit einem schließbaren Deckel sind hierfür vorgesehen. Der andere Punkt ist der Faktor Zeit. Im Gegensatz zum Klassiker des direkten Grillens ist die Dauer bei dieser Form hier bedeutend länger. Dafür aber wiederum umso schonender.
Im Endeffekt liegt es natürlich an Dir, die richtige Vorbereitung zu treffen. Du kannst die Zeit während dem Grillen zum Beispiel optimal nutzen, um hier bereits leckere Beilagen und Salate, die keine Erhitzung durch den Gasgrill bedürfen, vorzubereiten. Auch ein netter Plausch mit den Gästen überbrückt diesen Zeitraum ganz gut. Alternativ kannst Du auch eine gewisse Vorarbeit leisten, sodass Deine Gäste erst später bei Dir eintreffen, um den gemeinsamen Grillnachmittag zu genießen.
Grillst Du mit dieser Variante für Dich selbst, stellt der höhere Zeitfaktor bekanntermaßen ohnehin kein allzu großes Problem dar.
Den richtigen Grill für diese Grillvariante finden
Ob Du hierfür einen Gas- oder Kohlegrill verwendest, ist zunächst gar nicht so wichtig. Grundsätzlich obliegt dies Deinem individuellen Geschmack. Die Vorzüge beim Gasgrill sind die geringeren Vorbereitungszeiten, da dieser sozusagen per Knopfdruck binnen kürzester Zeit bereits die richtige Temperatur entwickelt. Weitere Punkte, weshalb ein Gasgrill natürlich die richtige Wahl ist, findest Du in unserem Ratgeber.
Allgemein lässt sich überdies hinaus sagen, dass ein solches Grillen besonders gerne mit einem Kugelgrill vollzogen wird. Durch die Bauform kann die erhitzte Luft aufgrund allseits bekannter physikalischer Gesetze besonders gut zirkulieren. Dieser Vorgang wird ergänzend dabei noch durch die im Kugelgrill integrierten Luftschlitze untermauert. Griller, die so geformt sind, werden von den Herstellern stets mit so einer Eigenschaft ausgestattet.
Geeignete Grillgüter und Grilldauer
Allgemeinhin lässt sich sagen, dass mit dieser Garmethode nahezu alles Denkbare gegrillt werden darf. In der Praxis werden jedoch insbesondere große Grillstücke bevorzugt, wie beispielsweise diverse Arten von Braten oder Hähnchen am Stück. Die Gardauer ist je nach Fleischart unterschiedlich lange angesetzt. Im Schnitt beträgt diese 45 bis 120 Minuten. Unter Umständen kann sie allerdings auch schon einmal bis zu drei Stunden betragen. Das kommt allem voran auch darauf an, was Du am Grill zu dem Zeitpunkt zubereiten möchtest. Sprich, ist es Geflügel oder doch ein kräftiges Steak, das du hier zu servieren gedenkst?
Noch ein kurzes Fazit zum Schluss
Indirektes Grillen bietet ein umfangreiches Spektrum an Möglichkeiten, die alle zusammen Eines gemeinsam haben: Eine besonders schonende Zubereitung und zartes Fleisch. Du solltest jedoch den Zeitfaktor nicht unterschätzen und entsprechend Geduld mitbringen. Mit Ausdauer und Ruhe lassen sich mit dieser Methode jedoch wunderbare Grillergebnisse erzielen. Auch die eigene Technik lässt sich mit dieser Zubereitungsform erheblich perfektionieren.