Ganz egal, ob man alten Erzählungen über Bräuche und Sitten eines Indianerstamms in Amerika lauscht oder ob man die Traditionen der Ureinwohner Haitis zurückverfolgt – die Zubereitung von Essen war immer ein zentraler Bestandteil alter Kulturen. Teilweise hing historisch gesehen das Überleben einzelner Bevölkerungen von der Zugänglichkeit einzelner Lebensmittel ab. Beispiele sind hier Reis, die Maniok-Wurzel oder in jüngerer Geschichte auch die Kartoffel. Noch bevor über Politik, Kriege oder sogar Siedlungsmöglichkeiten geredet wurde, musste das Fortbestehen und die Sicherung des Lebens aller Stammesmitglieder sichergestellt sein. Nicht ohne Grund werden das Domestizieren von Nutztieren und der Beginn der Agrarkultur als Meilensteine der Geschichte der Menschheit bezeichnet.
Noch heute zeigen verschiedene Eigenschaften unseres Körpers, wie beispielsweise der Aufbau unseres Gebisses, dass wir uns einstmals von rohem Fleisch und unzubereiteten Pflanzen ernährt haben. Doch schon lange vor den ersten Zivilisationen führten veränderte Lebensbedingungen dazu, dass unsere tierischen Vorfahren große Veränderungen in Sachen ihres Speiseplans durchmachen mussten. So musste tierisches Protein zunächst gegart werden, damit es für den menschlichen Körper besser zu verwerten war. Die Zubereitung von Speisen über dem Feuer wurde somit zur ersten Form des Kochens. Noch lange vor Schriften, Kultur und Bauwerken hielt das Grillen Einzug in das tägliche Leben unserer Ahnen. Neben anderen wichtigen Funktionen, die Feuer zur damaligen Zeit einnahm, gewannen die Flammen durch das Grillen eine noch ausschlaggebendere Funktion als das Spenden von Wärme oder Licht.